Credit Alex Andra. Flair by me.
Glückspostleser stolpern vor glucksendem Glück durch das Leben der Schönen und Erfolgreichen. Alles bingo, tolle Familienbilder, anmächelnde Homestorys, reine Glückseligkeit. Wie wäre es mit einem Albtraumpost? Wo also richtig die Luzy abgeht, alles sich dreht und windet und das katastrophale Ende gewiss scheint. Jemand schmierte mir heimlich Salbe ins Gesicht. Das Gesicht verblich zusehends und kündete vom nahen Tod, denn das war schliesslich der Giftsalbe Absicht. Die Visage wurde quasi A Whiter Shade of Pale. Irre langsam war die Prozedur, immer unaufhaltsamer das Ausbleichen. Stummfilm in Schwarz-Weiss mit dicker schwarzer Schminke kontrastmässig nur Hilfsausdruck. Ein kurzes Erwachen war desorientierend und so ging es wieder baden im tödlichen Schlummer, welcher den Horrortrip fast wie luzides Träumen auf Befehl zurück brachte. Das Zeitlupenhafte des Unausweichlichen wurde zusehends langweilig, weil alles Um-die-Ecke-träumen, alle verzweifelte Ausweg-Suche nicht half. Abgrundlose Trauer um Hinterbliebene gab den Rest. So kam es zum vorzeitigen Erwachen ohne Schluss, da Ausgang und Ende fix zementiert waren und die Seele nicht alleine weiter wandern wollte. Hinterher kann man immer deuten, hier Presseartikel über Säure-Anschlag, dort Angst vorm Tod der sich bekanntlich meist fies anschleicht. Reizüberflutung. Aber egal, einfach herzhaft in die Glückspost geschaut, das ewig positive Horoskop einverleibt und alles ist wieder gut, Glück pur per Post.