Ein Setzer vom Tagblatt Zürich zeigte unlängst (s)eine lustige Seite:
Die SVP hat dann doch zuletzt gelacht – das geplante Nagelhaus wurde in einem Plebiszit von den Zürchern abgelehnt.
In einem von der SVP kampagnenhaft geführten Kulturkampf überzeugte das goldige Plakat — wieder einmal hat die SVP-Agentur anscheinend die richtige Bildsprache gefunden. Nix wird verlocht und goldene Nasen verdient keiner. Vielleicht liegt es an der lehrerhaften Kunstvermittlung, zumal der geplante Hafenkran am Limmatquai schon für Irritationen sorgt. Dass eine lokale Bausünde — ein in den 1970er Jahren gebauter Autobahnzubringer zerschneidet die Stadt — prominent ans Kreuz geschlagen wird, setzt eine selbstkritische Distanz voraus. Diese scheint bei dem über moderne Kunst abstimmenden Volk dann doch etwas zu gross zu sein. Wahrscheinlich ist der gedankliche Weg von China zum Zürcher Escher-Wyss-Platz auch einfach zu weit. Näherliegende Minarette haben sich die Schweizer aber schon verboten.
Eine lässige Weltläufigkeit demonstrieren solche Entscheide nicht gerade. Die kulturelle Bunkermentalität in der Kinderstube des Dadaismus vertrüge wohl eher ein kolossales Schwingerhosendenkmal im Ausflugshafen der selbsternannten Little Big City.