Armagedon

Mit dem drastisch klingenden biblischen Begriff Armagedon (eigentlich Harmagedon) wird im Schach die Entscheidungspartie genannt, die allenfalls zur Ermittlung des Siegers eines Matches oder Turnieres bei Gleichstand gespielt wird. Dabei erhält der Weissspieler einen kleinen Zeitbonus, dem Schwarzspieler hingegen genügt bereits ein Remis zum Gewinn der Konfrontation. Bei der Zürcher Chess Challenge kam es nun zu einer „Entscheidungsschlacht“ zwischen dem von Red Bull gesponserten US-Spieler Nakamura und dem indischen Ex-Weltmeister Anand.

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zurück ans Brett zitierten Anand noch schnell die Regeln

Beide lagen nach jeweils fünf Runden des halb in klassischer Bedenkzeit halb im Schnellschach gespielten Einladungsturnieres punktgleich an der Spitze. Nakamura pflegt zu jeder Partie eine Dose des Taurinsirups mitzubringen und trinkt diese Melange auch tatsächlich am Brett. Beim Zürcher Turnier half ihm der Zaubertrank möglicherweise, jedenfalls hatte Anand keine Chance bzw. Nerven in der das Turnier entscheidenden Blitzpartie. Offensichtlich ging der Ex-Champ davon aus überhaupt keinen Tie-Break spielen zu müssen, und wirkte daher sichtlich doppelt überrascht. Obwohl für die Zuschauer jenes allzu schnell verpuffende finale Handgemenge ein tatsächlicher Antiklimax bedeutete, war es für den Sieger möglicherweise ein wenig Genugtuung für die drastische Niederlage gegen den Meister aller Klassen bei der letztjährigen Austragung.

Schachboxen

Reine Kopfsache ist die inzwischen schwer angesagten Disziplin, in der bis zu elf Runden lang abwechselnd geboxt und Schnellschach gespielt wird. Die Rundendauer beträgt jeweils drei Minuten und die Entscheidung erfolgt dabei entweder durch K.o., Matt, Aufgabe, Zeitüberschreitung oder Ringrichterentscheid.

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Der Spandauer Feuerwehrmann Sven Rooch hat nun seinen Weltmeistertitel im Mittelgewicht gegen den Spanier Jonathan R. Vega erfolgreich verteidigt. In der Berliner Columbiahalle bezwang der Lokalmatador seinen Herausforderer nach hartem Kampf durch Schachmatt in der fünften Runde.

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Glückwunsch!

Wikingerschach

Glücklich, weil am Ende noch knapp, aber verdient hat Carlsen in seinem ersten Turnier als Weltmeister das Zürcher Schach-Spektakel gewonnen. Der Gegenwind für den Führenden ist tendenziell meist rau — mal abwarten, ob Magnus der Erste seine Segel wirklich so früh streicht, wie manch Szenekundige es bereits jetzt prophezeien. 64 Felder sind sicher nicht die Welt, aber zumindest für die crème-de-la-crème der Schachwelt eine dank zahlungskräftiger Gönner durchaus lukrative Parallelwelt.

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Die spinnen, die Wikinger

Sah man Model-Athlet Carlsen eben noch im edlen Saale spielend am Schachbrett, findet man den Champ nun auf einem Werbeplakat hängend an der ganz gemeinen Bushaltestelle:

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Die immerhin von Schach inspirierte Kampagne findet ihre genretypisch virale Verbreitung via youtubeChess for Kids.

Freakshow

Zur vierten Runde erschien viel Prominenz und es gab noch mehr Andrang. Doch ausser nörgelnd drängelnder Deutschen nahmen die übrigen Anstehenden die Geduldsprobe in der Warteschlange tapfer hin. Die peinlichen Nörgler forderten Eintrittskarten, auf welche die Organisatioren jedoch aus weiser Voraussicht verzichteten, weil sonst die Veranstaltung rasch ausverkauft wäre und ausser den glücklichen Kartenbesitzern das gemeinhin darbende Schachvolk sich nicht am Genuss grossmeisterlicher Schachdarbietung in gediegener Atmosphäre laben könnte. Helvetische Ega­li­tät ist mega.

Botschafter Charles Aznavour beglückte die armenische Gemeinde mit seiner Anwesenheit und alle Partien fanden eine finale Entscheidung. Nakamura stürzte sich gegen Aronian ins Schwert und gab einen Zug vor Schachmatt auf, Carlsen opferte Material, doch seine zentralen Mehrbauern waren danach frei genug, um die Begegnung mit dem Kronprinzen Caruana zu entscheiden. Gelfand fehlte am Ende schlicht die Zeit alle Komplikationen gegen Ex-Champ Anand korrekt durchzurechnen.

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Aznavour darf für Landsmann Aronian der ersten Zug ausführen

Die mittlerweile dritte Auflage der Zurich Chess Challenge ist eindeutig die attraktivste. Der Kampfeswille ist augenscheinlich und selbst wenn in der letzten Runde alle Partien unentschieden ausgingen, läge die Remisquote immer noch unter 50% Prozent — eher unüblich für Schach auf solchem Niveau. Und das Niveau ist verdammt hoch; nächsten Monat findet das so genannte Kandidatenturnier statt, in welchem der kommende Herausforderer für Meister Carlsen gefunden werden soll. Da will sich keiner eine Blösse geben und der Champ will zeigen, wo der Hammer hängt. Hammer Carlsen („It was a fun game today“) hat es hier allen gezeigt und bereits jetzt einen neuen Ratingrekord aufgestellt.

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Aber warum trägt der Kerl immer das falsche Trikot?

Bête noire

Der russische Juwelen-Höndler Oleg Skvortsov lud heuer wieder einmal zum Schach in Zürich und diesmal gleich sechs Topspieler inklusive des noch ziemlich frisch gebackenen Weltmeisters aus Norwegen ein. Somit ist das Zürcher Einladungsturnier das stärkste Turnier aller Zeiten. Der Andrang ist daher riesig, der Eintritt immer noch gratis und das Schach noch spannender, weil sich jeder mit dem neuen Champ messen will.

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Händedruck zu Beginn der Partie

Schach ist heutzutage vor allem ein Internet-Event und weltweit sind es zigtausende Schachfans, welche den Partien der Grossmeister online folgen. Die Schar der live übertragenden Journalisten ist für eine Randsportart recht imposant und in Norwegen wird Schach aufgrund Carlsens Popstarkalibers neuerdings selbst im dortigen Sport-TV gezeigt.

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Schach ist in Norwegen — wie Stricken — Fernsehtauglich

Der entfachte Medien-Hype um und dank der Werbeikone Magnus Carlsen zeigt deutliche Wirkung und auf Hemd und Sakko trägt der lässige nordische Held mittlerweile fünf verschieden Logos seiner Sponsoren.

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Nach der Partie: How in the world could I mess this up?

Beinahe aber wäre der Weltmeister in der dritten Turnierrunde gestrauchelt und sogar gefallen; zu arglos reagierte er auf einen wuchtigen Flügelangriff seines US-amerikanischen Kontrahenten, doch wie heisst es so treffend: nichts ist schwerer, als eine gewonnene Partie zu gewinnen.
Grossmeister Nakamura stand fast zwanzig Züge lang eindeutig auf Gewinn, bevor er es kurz vor der ersten Zeitkontrolle doch noch völlig vermasselte. Als dann der Meister aller Klassen am Drücker war liess er diesen nicht mehr los, sondern seinen Gegner kopfschüttelnd zurück.
Im Zürcher Spielsaal war der radikale Umschwung karmatechnisch direkt spürbar — das war Achterbahn auf 64 Feldern und mir als einfacher Klötzchenschieber alleine schon vom Zusehen noch auf der Heimfahrt schwindelig.

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Das Norwegische Sportfernsehen interviewt die Nummer 1

Im Privatduell Carlsen-Nakamura steht es damit nach Siegen 9-0 bei 15 Unentschieden. Zumindest kann man dem Top-5-Spieler Nakamura keinesfalls mangelndes Selbstvertrauen vorwerfen

Shit happens all the time, even on a chess board.

Zugzwang

Schach ist Sport ist Spiel ist Geschäft. Nach den russischen Diamanten in Zürich und dem aserbaidschanischen Erdöl in London sponsert als nächstes ein hoch diversifizier Russischer Allrounder das Spiel mit den Königen.

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Auf den 64 Schachfeldern messen sich im Kanton Zug gleich elf der Top-20 Grossmeister auf Kosten eines Herrn Vekselberg, einem gelernten russischen Oligarchen mit Wohnsitz im, ja klar — steuerbegünstigten Zug. In der aktuellen Forbes-Liste nimmt der geschäftige Dr. Victor mit schlappen 12 Milliarden Dollar den den, na? — 64. Rang ein. So kommt eines zum anderen: die Schachspieler versteuern günstig ihr Preisgeld und mit dem Zug von Zürich nach Cham geht es hin und zurück in exakt 64 Minuten.

Unentschieden

Unter den interessierten Augen von Gary Kasparov erreichten alle Spieler des Zürcher Einladungsturnieres zur Halbzeit zufrieden den Remishafen.

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Kasparov und Sosenko, Gelfand staunt

Sechs Unentschieden in sechs Spielen klingt zunächst langweilig, doch auf diesem Niveau neutralisiert man sich halt öfter als dem Spektakel lieb ist. Die Partien der dritten Runde waren dennoch keineswegs steril oder anämisch, was zum Grossteil an der aggressiven Eröffnungswahl beider Schwarzspieler lag. Zudem spürte man eine sich zunehmend aufladende Atmosphäre, nachdem sich der das Schach jahrzehntelang dominierende und ehedem unumstrittene Weltranglistenerste im Turniersaal zeigte.

Die zuletzt beendete Partie dauerte immerhin satte sechs Stunden und war dank der ungleichen Materialverteilung spannend und unterhaltsam und deren Ausgang bis zum Schluss ungewiss.

Caruana,Fabiano (2757) — Kramnik,Vladimir (2810)
Zuerich Chess Challenge, Round 3
(A62 Benoni, Fianchetto V)

1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.g3 c5 4.d5 exd5 5.cxd5 d6 6.Nc3 g6 7.Bg2 Bg7 8.Nf3 O-O 9.O-O Re8 10.Bf4 a6 11.a4 h6 12.Re1 Bf5 13.Qc1 g5 14.Bd2 Nbd7 15.h4 g4 16.Nh2 Kh7 17.Nf1 Ne5 18.Bf4 Bg6 19.Ne3 h5 20.a5 Qc7 21.Ra4 Kg8 22.Qd2 Nfd7 23.Ra2 b5 24.axb6 Qxb6 25.Be4 Bxe4 26.Nxe4 Ng6 27.Nxd6 Nxf4 28.Nec4 Nh3+ 29.Kf1 Qb8 30.Nxe8 Qxe8 31.Qc2 Ne5 32.Nd6 Qd7 33.Nf5 Bf8 34.Ne3 c4 35.Qf5 Qxf5 36.Nxf5 Bb4 37.Rd1 a5 38.Raa1 f6 39.Rac1 Bc5 40.Nd4 Kf7 41.Kg2 Rb8 42.Rc2 Rb4 43.d6 Rb6 44.Nf5 Bxf2 45.d7 Nxd7 46.Rxd7+ Ke6 47.Rh7 Kxf5 48.Rxh5+ Kg6 49.Rxa5 Rb4 50.Ra6 Bd4 51.Rc6 Bxb2 52.R6xc4 Rxc4 53.Rxc4 Kh5 1/2

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Im Publikum überwiegt eindeutig das graue Haupthaar

Schachkurs

Anlässlich des Jubiläums vom Zürcher Kandidaten-Turnier anno 1953, welches sich damals satte zwei Monate (!) Zeit nahm, um aus 15 Kandidaten denjenigen herauszufiltern, der es mit dem amtierenden Weltmeister aufnehmen sollte, findet ein im direkten Vergleich eher schmächtig anmutendes doppelrundiges Vierer-Turnier am Paradeplatz statt. Immerhin hat der geldgebende russische Diamantenhändler sich wiederum das Savoy Baur en Ville und diesmal sogar den aktuellen Weltmeister geleistet. Dazu noch dessen letzten Herausforderer, den Ex-Champ und einen vielleicht zukünftigen Herausforderer.

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Überraschend stark war die rechnergestützte Medienpräsenz; alleine aus dem russischen Sprachraum waren vier 2er-Teams anwesend, die lebhaft live kommentierten. Hat der Diamanten-Oligarch vielleicht grössere Pläne? Dazu Mr. Transmission himself Macauley Petersen aus den USA, Chessbase aus Hamburg und ein Reporter aus Indien. Sowieso waren etliche Inder im Publikum auszumachen und einige liessen sich mit ihrem Champ nach seiner Remis-Partie stolz ablichten.

Neben den Anand Anhängern (der Schachweltmeister ist in Indien seit Jahren ein Volksheld und nach Eiger, Mönch und Jungfrau momentan ein weiterer lässig zu bezwingender Swissness-Gipfel) waren die Kippa-bewehrten Gelfandis die zweite auffällige Fangruppierung. Obwohl just an jenem Tag Purim war und rings um die Synagoge im Kreis 3 die sonst strikt schwarz gewandeten Ultraorthodoxen mit weissen Zylindern, weissen Jackets und giftgrünen Krawatten flanierten, waren die jüdischen Schachenthusiasten eindeutig moderat gekleidet.

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Auch der Rest des Publikums war vor allem männlich und, wie hierzulande seit jeher tradiert, weitgehend neutral. Leider war der besuchte Sonntagnachmittag etwas blutleer, was das Geschehen auf den karierten Spielfeldern anbetrifft. Da stand kein Brett in Flammen, es kam nicht zu dramatischen Zeitnot-Schlachten, und so war nur wenig Sitzfleisch vonnöten, um das für professionelle Schachspiele mit vier Stunden recht kurz anhaltende Geplänkel an den zwei Tischen durchzuhalten.

Sicher geht es auch hier um Ratingpunkte, aber so ein Einladungsturnier macht halt leider eher vorab satt und träge. Hinzu kommt, dass nächsten Monat in London das weitaus wichtigere diesjährige Kandidaten-Turnier stattfindet und zwei der Kandidaten hier am Start sind, welche sich natürlich nur ungern die häusliche Vorbereitung entlocken lassen, zumal der Titelverteidiger quasi vom Nebentisch aus neugierig kibitzt.

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Anand, Gelfand, Kramnik, Caruana — der Flyer selbst ist ziemlich fade

Der Hobbyschweizer nimmt dennoch gerne an dem gratis erteilten Schachkurs teil, wird weiterhin sein Sitzfleisch tapfer stählen und sich in der bizarren Welt der Bour­geoi­sie am Paradeplatz tummeln.

Post Mortem

Die Nummer 2 und 3 der Schach-Welt bekamen in Zürich von einem russischen Diamantenhändler einen Match über sechs Partien spendiert. Neben Grossmeistern und vielen Kleinmeistern trafen sich die übrigen Enthusiasten im Festsaal vom Hotel Baur en Ville direkt am Paradeplatz.

Dem Hobbyschweizer war schon etwas wunderlich zumute, als er den mit Holzclogs bewehrten baren Fuss ins vielsternige Refugium setzte. Der Dresscode der ECU scheint glücklicherweise nur für Aktive zu gelten. Vor Ort wandelten zwei oder drei Oligarchenangehörige weiblicher Natur, die den Spielsaal modisch mit einem Ballsaal zu verwechseln schienen, was jedoch angesichts der Üppigkeit an Decken, Wänden und Boden sowie der Boutiquendichte an der Zürcher Bahnhofstrasse fast verständlich ist, und — aus der Holzschuhklasse betrachtet — der Veranstaltung ein durchaus passendes mondänes Flair verlieh.

Immer amüsant ist der Schnarcher, ein äusserst zuverlässiger Gast bei Live-Darbietungen der Denkartisten, der — kaum weggenickt — alsbald schonend aber bestimmt von seinen Nebensitzern wiederbelebt wird. Besonders ausdauernd war der Sesselpupser mit enormer Frequenz von hörbar laut entweichender Flatulenz, der während seiner Sitzung locker einen Gasballon hätte füllen können. Klingeltöne waren zahlreich und mannigfaltig; sie sind jedoch nur nervend und vor allem sehr unhöflich gegenüber den brütenden Maestri. Ganz besonders dämlich stellte sich die stadtbekannte Klatsch-Kolumnistin an, offenbar hat ihr Smartphone eher sie im Griff.

Den an Schachveranstaltungen unweigerlich auftauchenden Sonderling gab ein graumähniger Gast, der sich fortwährend die linke Gesichtshälfte mit einer Zeitung bedeckte. War jene von der üblicherweise bestens durchbluteten Ohrmuskulatur ausreichend angewärmt, wurde einfach eine Seite weiter geblättert und das Profil sogleich wieder dahinter versteckt. Ein wirklich ganz besonders eindrückliches Schauspiel!

Nach dem Ende der Partie wird deren Verlauf mit dem Gegner meist noch etwas analysiert, was in Fachkreisen ironiefrei post mortem genannt wird und selbst für die kleine Tochter des Ex-Weltmeisters völlig harmlos ist.

Die Partie dauerte fast fünf Stunden und war erst zäh, dann zunehmend spannend und kurz nach der Zeitkontrolle urplötzlich remis.

Draussen blühte derweil prall die Frühlingssonne.

Kramnik, Vladimir – Aronian, Levon
Zurich Chess Challenge, Partie 6

1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bb5 Nf6 4.d3 Bc5 5.Nbd2 d6 6.c3 O-O 7.O-O Ne7 8.h3 Ng6 9.Re1 c6 10.Ba4 Re8 11.d4 Bb6 12.Bc2 h6 13.a4 Be6 14.Nf1 exd4 15.Nxd4 Bd7 16.f4 d5 17.e5 Ne4 18.Bxe4 dxe4 19.a5 Bxa5 20.Ng3 Bb6 21.Kh2 c5 22.Ndf5 Bxf5 23.Nxf5 Qxd1 24.Rxd1 Rad8 25.Be3 Rd3 26.Re1 f6 27.exf6 gxf6 28.Nxh6+ Kf8 29.Ra4 Rd5 30.c4 Rd3 31.b4? Rxe3! 32.Rxe3 cxb4 33.Rg3 e3?! 34.Rxg6 e2 35.Ra1 Bf2 36.Rg8+ Ke7 37.Rg7+ Kd6 38.Rxb7 e1=Q 39.Rxe1 Bxe1 40.Nf5+ Kc5 41.Rb5+ Kc6 42.Nd4+ Kc7 43.Rc5+ 1/2-1/2

Weltklasse Zürich

schachhauptbahnhof

Nachdem Zar Morozevich nicht eben untypisch in der letzten Partie den Sieg beim Jubiläums-Open (auf Gewinn stehend!) verspielte, tröstete mich die Schachgesellschaft Zürich anlässlich ihres 200jährigen Bestehens mit acht Weltmeistern, der schachlich weltbesten Frau und einem dreifachen Beinaheweltmeister leibhaftig im Zürcher Hauptbahnhof.

8wmundzaungäste

Kanns´ nicht immer Sonntag sein?

Morozürich

morozu09

Sandipan,Chanda – Morozevich,Alexander
Zuerich SUI: Jubilee Open (6) 2009

1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 a6 6. h3 e6 7. g4 Le7 8. Lg2 Sfd7 9. Le3 Sc6 10. De2 0-0 11. 0-0-0 Sxd4 12. Lxd4 Dc7 13. f4 Tb8 14. La7 Ta8 15. Ld4 Te8 16. g5 b5 17. a3 Tb8 18. h4 b4 19. axb4 Txb4 20. h5 Da5 21. Sb1 e5 22. Lc3 Sc5 23. g6 Le6 24. Dd2 Tc8 25. f5 Da1 26. De3 Txb2 27. Kd2 h6 28. Ke1 Ld7 29. gxf7+ Kf8 30. Sd2 Da2 31. Lxb2 Dxb2 32. Th3 Dxc2 33. Lf1 Lg5 34. Da3 Sxe4 35. Sxe4 Dxe4+ 36. Le2 Lb5 37. Df3 Db4+ 38. Kf1 Lc6 39. Da3 De4 40. Df3 Db4 41. Da3 Df4+ 42. Kg1 De4 43. Lf3 Le3+ 44. Kh1 Lc5 45. Lxe4 Lxe4+ 46. Df3 Lxf3+ 47. Txf3 Kxf7 48. f6 gxf6 49. Tdf1 a5 50. Txf6+ Ke7 51. Txh6 a4 52. Tg6 a3 53. Tg3 Th8 54. Th3 Th6 55. Kg2 Ke6 56. Tb1 e4 57. Tb5 Kd7 58. Kg3 Kc6 59. Ta5 Kb6 60. Ta8 e3 61. Th1 Kb5 62. Kg4 Kb4 63. Kg5 Te6 64. h6 e2 65. h7 Ld4 66. Te1 d5 67. h8=D Lxh8 68. Txh8 d4 69. Th3 a2 70. Td3 a1=D 71. Txa1 Kc4 72. Tda3 e1=D 73. Ta4+ Kd5 74. Ta5+ Dxa5 75. Txa5+ Kc4 76. Ta4+ Kc3 0-1