Monat: Juni 2009
Delikat Essen IX
Lieferwagen gesehen in der Schreinerstrassse in Zürich.
Artige Kapos
Endlich Sommer
seit exakt 7.45h MESZ.
Hasta Siempre
Dem zuletzt in Bolivien kindergärtnernden Comandante zum einundachtzigsten:
Auf der überladenen und zäh ladenden Kulturseite von San Cristóbal de La Habana (edit 2018: Che-Song-Liste jetzt dort) findet man allerlei biographische Details zu Ernesto Guevara de la Serna. Ganz besonders beeindruckend ist die schier unzählige Liste von Interpreten der Comandante Che Guevara zum Abschied gewidmeten und (wahrscheinlich) populärsten zeitgenössichen Heldenhymne.
Für Sammler, Hardcore-Fans und solche die eventuell beides werden wollen tut sich dort eine wahre Goldgrube auf, in der man Preziosen findet wie Grupo 5u-4-Danae mit ihrer mondän anmutenden bigbandigen Interpretation, wo Grupo Tabacalero angestrengt realsozialistisch neutönt, die fast unverschämt unwissende Actrice Nathalie Cardone peppig-popig auf fünfhunderttausendfachen Kundenfang geht und der aufrecht (!) gebliebene altlinke Robert Wyatt eine eigenwillige Duftmarke setzt.
Geradezu unerhört wie viele Klangartisten sich an dem bald 50 Jahre alten Klassiker ausprobiert haben. Fast erholsam hingegen erklingt die Version des Komponisten Carlos Puebla selbst: einfach ist oft schlicht gut.
Wer zahlt jetzt
die Alimente?
Übervater
Mama mia.
Japonesie
Aus der psychosozialen Studie des scheidenden Zürcher Schauspielhaus-Direktor:
Delikat Essen VIII
Vorspiel
Alles neu macht der Juni, hier zumindest den Tapetenwechsel.
Bereits Ende Mai hat Iggy Pop ein akkustisches Stillleben vorgestellt: Préliminaires – altersschlauer Seelenstriptease von einem, der sich eh gern nackig macht.
Wohlige Chansonqualität mit einem Spritzer Tomwaits für die gute Cocktaillaune dargeboten von einem wirklich gefährlichen „Animal“. Genau die richtige Medizin, um im heissen Sommer lässig runter zu kühlen.
Beginnend mit dem herbstzeitlosen Klassiker Les Feuilles Mortes, über ein grundehrliches I Want to Go to the Beach bis zum dreckig grungigen Nice to Be Dead – alles allererste Sahne. Arschwackler kriegen es mittels Party Time besorgt. Stehblueser hängen bei Spanish Coast ganz locker ab. Das armselige Hundeleben wird mit A Machine For Loving gewürdigt. Und der gemeine Herzschmerz wird durch How Insensitive notdürftig behandelt.
Für erfahrene Anhänger der gepflegten Melancholia sollte es ein Nachspiel geben!