Gesammelte «Briefe an den Tod» präsentiert im Schuppen; eine gemeinsame Aktion mit und zum Día de los Muertos zu einem eher schwierigen Thema. Tabu nur Hilfsausdruck.
Rayelle punktet herzerfrischend frech und deutlich.
Professionell wird einiges abgedankt. Sterbenskranke, Lawinenopfer, Drögler. Kinder, Mütter, Väter. Zufallstote, Unfalltote, Selbsttote. Ungerecht scheint Gevatter Tod jedes Mal und macht doch alle gleich. Mächtiges Gemäuer hält den Schmerz, die Wut, die Klage von unzähligen Tränen durchtränkt lediglich aus; Aushalten thematisch und Hilfsausdruck zugleich. Dann aber gibt es Abdankungen, Lebensfeiern, Verabschiedungen, welche durch reine Emotionalität überzeugen. Die jene dräuende und schwermütige Trauer durch die schiere Zahl der Anteilnehmenden mit quasi ernsthafter Leichtigkeit teilen und fast nichtig aufgelöst ein surreales Shareholdervalue der Überlebenden entsteht.
Die Akzeptanz von Werden und Vergehen führt analog der U-Prozedur zur Kartharsis des Augenblicks, indem durch einen Ton, ein Wort oder einem Lied eine Gemeinsamkeit und gleichzeitig Unteilbares entsteht. Ein Moment nur, eine Schwingung, eine Fügung.
Zum Ausklang flattern nur scheinbar aufgeschreckt und dabei absichtlich digital konservierte Mauersegler zwitschernd um die Wette durch den lichten weiten Raum, bis eine der Shareholderinnen schliesslich verwundert fragt, wo denn die Vögel bloss seien – sie könne sie nämlich nicht entdecken.
Nach mehrmonatigen Einschränkungen mit physischen, aber auch psychischen Leid, hatten wir mit der Covid-19-Impfung endlich die Möglichkeit etwas aktiv gegen den Virus zu tun. Das ohnmächtig Verstecken sollte ein Ende haben. Mit der Kirche St. Jakob fand Medix Zürich einen mit anpackenden, entgegen kommenden Partner, den wir für das Durchführen der Impfaktion brauchten. Besonders berührt hat mich die solidarische Zusammenarbeit unter Nachbarn, die während der Pandemie vielerorts leider zu vermissen war.
Seit Corona kann man nirgends mehr Dozentin essen , die Kirche std Jakob hat am Eingang 3 kleine Tische für Gäste / Besucher .
Ich fragte schon beim ersten Mal ob ich schnell mein Sandwich sitzend und in der Wärme essen darf . Die Kirchenaufsicht lächelte mir zu und sagte selbstverständlich dürfen sie das ! Ich fühlte mich geborgen und willkommen im Göttes Haus – endlich ein warmer Platz wo ich mein Sandwich geniessen kann . Ich blieb jedesmal Maximum 10 min ich ads und ging ! Es war nicht täglich nur ab und zu ! dann wenn ich nicht zu Hause war und geschäftlich unterwegs war !
Ausserdem hatte ich den Platz immer sauber hinterlassen. Da kam mir eines Tages als ich wider reinging zum essen eine andere Kirchen Aufsicht und bedrohte mich wie eine Furie ?! Sie schrie mich an zeigte mir den Zeigefinger im Gesicht , während ich am essen war so gestört werden und auf solch eine aggressive Art ist daneben ! Ich fühlte mich massiv bedroht und sagte ich werde das melden ! Die alte Dame ca 76 Jahre alt änderte ihr Verhalten schlagartig und verschwand hinter der Türe.
Sie drängte mich in die Ecke sagte es stinkt die ganze Kirche dabei war es mir Salat damals! Es wundert mich dass so frustrierte und assoziale Menschen for die Kirche arbeiten ohne Verständnis und Nächstenliebe ?
Die war wirklich für die Klinik. Danach meldete ich mich bei ihre Chefin die Monika , Monika entschuldigte sich und sagte die Tische sind da zum essen und zum ausruhen für alle gedacht. Ich sagte der Chefin Monika noch , ich hätte genug Kirchensteuer bezahlt all die Jahre und das man in einer Kirche so behandelt und bedroht wird sei eine Schande !Monika versicherte mir, dass sowas nie mehr vorkommt ,
Diese Alte Frau wurde danach entlassen, da sie mit Menschen nicht normal umgehen konnte und zu aggressiv war.
Ich besuchte die Kirche weiterhin und ass mein essen , da ich dachte es sei erledigt.
Da schaute mich ein ältere Herr von ganz hinten giftig an , ich dachte dem wird das wohl auch nicht passen , ich war knapp 3 min drin und hatte nur ein pouletschenkek in der Hand , dass roh überhaupt nicht stark .
Dann kann er ebenfalls agressiv zu mir und stützte seine Hände auf dem Tisch wo ich ass , schaute mich agressiv an vergriff sich im Ton und sagte packen sie ihres Zeug und gegen sie draussen essen ich will Sie hier nie mehr sehen ! Dann behauptete er die ganze Kirche Right nach dem pouletschenkel, dabei stimmte das gar nicht ! Er war primitiv , aggressiv , ich soll verschwinden wiederholte er 4 mal bis ich aufstand und ging er machte Druck .
Ich war perplex und dachte , dass darf nicht wahr sein , schon wieder und die selbe bösartige aggressive unmenschliche Art wie die alte Dame von damals ! Ich merkte der Mann wollte Frust abladen ! Warum stellt die Kirche solche unfähige grobe unmenschliche Leute ein ? Die werden mit unserem Geld bezahlt ! Ich sagte ihn das er unmenschlich und das ich es melden werde, da mir Monika sagte ich darf hier essen , er sagte dass sagen habe er und niemand anderes in der Kirche er gab mir seine Visiten Karte da stand – Sigrist .
Rezension freundlich zur Verfügung gestellt von Restaurantkritikerin Trulla Vicky.
«Wir wussten, dass wir irgendwann Impfstoffe bekommen aber in unseren Praxis-Räumlichkeiten nicht genügend Platz für die Impfaktion wäre. Nach unserer Anfrage bei der Kirchgemeinde und einer Besichtigung der Räume mit dem hilfsbereiten Sigristen fiel schnell der Entscheid, dass sich die vis-à-vis gelegene Kirche optimal für diesen Zweck eignen würde» erklärt Dr. med. Jürg Leuthard von der Medix Notfallpraxis.
Die Citykirche Offener St. Jakob hat eine lange Tradition der teilweise unkonventionellen Kirchen-Nutzung. «Für uns am Standort war natürlich klar, dass wir hier natürlich die Hand reichen und die Räumlichkeiten für diesen Zweck zur Verfügung stellen werden» erläutert Chef-Sigrist Andreas Peter. Die Tradition vom ehedem knapp ausserhalb der Stadt gelegenen Seuchenhauses zu St. Jakob würde so zudem schlüssig fortgeführt. Die gut 300 Impftermine am ersten Tag waren rasch ausgebucht und die Premiere an der ungewöhnlichen Impfstätte ging fast reibungslos über die Bühne, wäre nicht kurz vor Schichtende überflüssigerweise Trulla-Alarm ausgelöst worden.
Es bleibt dennoch der faszinierte Eindruck einer speziellen Aura der Dankbarkeit von den Corona-müden Impflingen haften, welche deutlich wahrnehmbar im Kirchenraum waberte. Vielleicht Heiliger Geist, zumindest auch Vorgeschmack auf Weihrauch 3.0.
(Interviews & Text: Andrea Bauhof)
Nachdem die Resultate der repetitiven Testreihe bei einem Zwischenstand von 10-0 für den Hobbytester gegen das Virus eine deutliche Sprache sprechen, startet als nächste Offensive das lange geplante Impfcenter. Eine weitere Chance zur Immunisierung, zumal in der digitalen Warteschlange auf Vacme innert Minuten alle 54.000 Mai-Termine im Kanton Zürich schnell geklickt waren. Der Umschlag von Quantität in Qualität ist in der reichen Welt bereits erkennbar und sollte rasch erfolgen, will man mutierte Varianten einigermassen im Zaume halten. Hase-Igel nur Hilfsausdruck. Und der olle Jakob freut sich bestimmt angesichts der Karriere vom Siechenhaus zur Impfstation, die uns den Himmel auf Erden wieder etwas näher bringen sollte…
Gedenkaltar zum Día de Muertos
F. W. Murnaus «Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen» ist ein melodramatischer Stummfilm und der allererste, den der begabte Regisseur in den USA drehte. Den seinerzeit vorherrschenden expressiven Ausdruck verstärkt Murnau meisterhaft durch raffinierte Schnittfolgen und Doppelbelichtungen. Die Geschichte eines Paares, dessen Ehe durch äussere Einflüsse und innere Spannungen auf tragische Art strapaziert wird, sich glücklich wiedervereinigt, nur um durch ein schicksalhaftes Unglück beinahe für immer auseinandergerissen zu werden, wurde durch das wirklich grossartige Orgelspiel des Überfliegers* Baptiste-Florian Marle-Ouvrard aus Paris anlässlich der Zürcher Orgeltage prächtig in Szene gesetzt.
Gut, Murnaus Bildsprache ist dramatisch genug, um die Erzählung und Spannung des Zuschauers geschickt zu forcieren, doch die quasi musikalische Untertitelung macht die Sache richtiggehend körperlich spür- und erfahrbar wenn das Forte von tiefen tremoloartigen Basspfeifen unterstützt wird. In verblüffender Ähnlichkeit mit Prof. Seifen aus Berlin scheinen die improvisierten Töne direkt aus dem jungen Organisten in die vielmanualige Klaviatur zu fliessen und ganz sanft und elegant wird man mitgenommen in eine Zeit, in der die Kinoorgel noch unverzichtbar war. Live war halt schon immer besser.
*Monsieur Marle-Ouvrard ist Hobbypilot
Alexander Giesche, vormals Münchner, jetzt Zürcher Kunstschaffender inszenierte einen mit Trockeneisnebel gefüllten farbig-bunten Kubus, in dem das einfallende Sonnenlicht zig Farbnuancen erzeugt, welche im Nebel in weitere Farbtöne reflektieren, zerfallen und ersticken. Eine immersive analoge Scheinwelt, deren Ein- wie Ausdruck durch dreisprachige Audio-Collagen noch etwas befeuert wird. Als Annäherung an die neue Intendanz und Spielzeit des Schauspielhauses Zürich durchläuft die DAS INTERNET titulierte Installation vier Etappen quer durch die Stadt, um schliesslich am Schiffbau festzumachen. Vorm Jakob traf dann der schauspielernde Kompostmann zufällig (?) den obdachlosen Blumenmann, verhandelte Kompostwerdung generell und propagierte zwischenmenschlichen Kompostaustausch. Zum Finale gab es live eingeschweisste Kompost-Starterpacks to go. Mir ging Internet und Kompost nicht ganz so zusammen, auch die vom Darsteller rezitierte profane Farbgleichung alle Farben gemischt ergibt Braun erschloss sich mir zumindest kontextuell nicht wirklich. Ist das Internet jetzt bloss braune Kacke?