Den Auftakt zur dreisätzigen Schwarzwälder Wandersinfonie bildete der Himmelssteig, ein ausführlich beschildeter Weg durch das Schwarzwälder Mittelgebirge, welcher zur «Premium-Wanderung» einlädt. Verlaufen kann man sich nicht, falls doch landet man auf dem Paradies-Steig und der führt ebenfalls in den Himmel. Überdies sind Kilometerangaben samt SOS-Tafeln installiert. Sehr abwechslungsreiches Gelände, stets rauf und runter. Gras, Wurzel, Waldwege, Stein mit kurzen Abschnitten auf Asphalt. Insgesamt sind 11 Kilometer zu bewältigen, was anstatt der vorgeschriebenen fünf Stunden auch gut in deren drei geht. Trittsicherheit an manchen ausgesetzten Stellen unerlässlich, Erfahrungen im Fels helfen. Es gibt diverse Einkehrmöglichkeiten, einladende ambulante Selbstverpflegungsstationen. Zwei schnell schwätzende Schwäbinnen kochten sich gar ihr Süppchen auf dem Paradiesfelsen, entweder mit Spiritus- oder Gasbetrieb, jedenfalls ging es beim rasenden Wortwechsel ums Für und Wider und wo man den dafür notwendigen Treibstoff erhalten könne. Das verbale Gemetzel verkürzte leider den Aufenthalt, was wiederum der akzeptablen Endzeit zugute kam. Ein anderer Wandersmann kam unumwunden gleich aufs Thema Bier und sprach von der Notwenigkeit, die unweit gelegene Familienbrauerei Bauhöfer zu besuchen, deren Braumeisterin Deutschlands derzeit Jüngste und Interessanteste sei. Testmaterial ist vorsorglich eingelagert. Es gibt an Bäumen angebrachte Abrisszettel und Steinteller, von denen sich die wandernde Leute das nehmen sollen, was sie brauchen. Klar – im Himmel ist die Spiritualität zuhause quasi. Auf dem Survival-Trainingsplatz gleich bei der Gruppen-Unterkunft Palmspring (Jugend aus Dorsten) üben Stadtindianer das Preppern. Interessant auch, wie manche Weisstannen mit moosgrünen Matten bedeckt werden, welche erst bei der genauen Inspizierung sich als ganz und gar nicht natürlich entpuppten. Als wilde Tiere waren diesmal ein Adler, ein Fliegenpilz und ein Horrorkäfer inklusive. Zum Work-out besuchte der hobbywandernde Urlauber noch den Atletik-Club Oppenau, um die Muskeln noch etwas im Bankdrücken zu üben, bevor der Wandertag beim süffigen Alpirbacher mit einer Grillade und etlichen Früh-Perseiden zünftig ausklang.