Artenschutz

Grossbanken müssen ihren Zinshunger laufend befriedigen und wachsen tendenziell unersättlich weiter. Eine kritische Masse ist erreicht, wenn deren Wertschöpfung buchhalterisch diejenige ihres Heimatlandes übersteigt und ein möglicher Kollaps der Bank den Staatshaushalt zu gefährden droht. Der Staat sieht sich in der Folge quasi genötigt, einen Bestandsschutz zu garantieren. Kapitalistische Selbstregulierung.

Die Championsleague der systemrelevanten Grossbanken firmiert nach einer G20-Absprache neuerdings als G-SIFIs (Global Systemically Important Financial Institutions). Die Politik setzt brav die Vorgaben der Finanzwirtschaft um — für das Spielresultat haftet die Gesellschaft. Der quantitative Umschlag hat bei den Zockerbuden absurde Qualität erzeugt. Brecht hat Recht.

Die bestehende Artenschutzliste umfasst 29 Spielstätten und allesamt befinden sich auf der Nordhalbkugel:

Bank of America* (USA)
Bank of China (China)
Bank of New York Mellon* (USA)
Banque Populaire (Frankreich)
Barclays* (Großbritannien)
BNP Paribas (Frankreich)
Citigroup* (USA)
Commerzbank (Deutschland)
Crédit Agricole (Frankreich)
Credit Suisse (Schweiz)
Deutsche Bank (Deutschland)
Dexia* (Belgien)
Goldman Sachs* (USA)
HSBC* (Großbritannien)
ING (Niederlande)
JP Morgan Chase* (USA)
Lloyds Banking Group* (Großbritannien)
Mitsubishi UFJ (Japan)
Mizuho (Japan)
Morgan Stanley* (USA)
Nordea (Schweden)
Royal Bank of Scotland* (Großbritannien)
Santander (Spanien)
Société Générale (Frankreich)
State Street (USA)
Sumitomo Mitsui (Japan)
UBS* (Schweiz)
Unicredit (Italien)
Wells Fargo* (USA)

Der Tabellenvorletzte schwächelt bereits bedrohlich und braucht 7.500.000.000 € Soforthilfe, bleibt dank der Artenschutzliste aber unabsteigbar.
Und wo schaffte eigentlich der neue UBS-CEO zuvor an?

Richtig.

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