Derweil dinoströse Wechselstrom-Rocker auf ihrem offensichtlich mit Penunzen beschilderten Pilgerweg durchaus mal einen Freitag nehmen, geht es im Chez Jaques weiter rasant und abwechslungsreich zu. Gerade erst haben die religiösen Sozialisten neue Wege gesucht und vielleicht sogar gefunden, da tut sich im interreligiösen Miteinander ganz neu eine alte Welt auf: Dichtestress im kasten-dominierten Indien versus westlich gewünschter karma-technischer Freizügigkeit. Ganesh thront zur Begrüssung auf dem Opferstock, Räucherstäbchenmystik und Meditationskissen für den Gast aus Indien, welcher aus seinem freiwilligen Alltag als hinduistischer Mönch erzählt. Doch höre ich kaum mit einem Ohr zu: mir scheint die beschriebene Welt viel zu weit weg, als dass ich sie wahrnehmen könnte. Mich interessiert kein Bericht vom Klosterleben in einem Ashram am Ganges, will nichts wissen von fernen Religionen, welche bloss exotische Weisheiten tradieren und dank globaler Sinnsuche adrett, aber völlig bezugslos in spirituellen Wohlfühloasen aufblitzen — kulturelle Aneignung (younameit!) sucks for me.